Wednesday, October 1, 2014

Folge 73: Fischbruch ist kein Malheur

Oft wird man als Beisl-Blogger nach Lokaltipps gefragt und in einer Stadt wie dieser tut man sich da nicht gerade leicht. Dennoch: Es gibt sie, die kleinen feinen Erlebnisse ohne großes Brimborium, die jedermann und jederfrau leicht zugänglich wären. Eines der meist frequentierten Lieblingsbeisln unserer Redaktion ist daher gar kein Beisl, sondern ein Standl. Wobei dieser Begriff neuerdings zu kurz greift, aber dazu gleich später.

Seit dem Jahr 1930 (!) verkauft Familie Meltschok bereits Fisch am Kaiser-Josef-Platz. Seit kurzem in einem rundum erneuerten Verkaufslokal, das deutlich schicker wirkt, an das man sich aber erst gewöhnen musste. Die Abläufe sind neu, die Vitrinen werden noch tiefer gesetzt, aber es schaut schon jetzt sehr ordentlich aus. Die Klassiker zu Mittag sind angenehmerweise dieselben geblieben. Fischbruch um heiße 7 EUR oder ein Mittagsgericht um 8,50 EUR inklusive Kartoffeln und Salat. In Bezug auf Letzteres empfehlen wir Wagemutigen den grasgrünen Algensalat Wakame, der besonders in Japan und Korea sehr beliebt ist und dem sogar vorbeugende Wirkung gegen Karzinome zugeschrieben wird. Was den Fisch angeht, wählt man am besten nach eigenem Gusto. Der eine schätzt nach wie vor den Thun, der andere ist meeresbiologisch korrekter und bestellt Saibling. Beim Meltschok gibt es all das ohne Grundsatzdiskussionen, aber dafür gerne auch mit einem Glaserl vom Weißen. Oder allenfalls auch mal ein Huhn. So soll es sein.

Meltschok, Kaiser-Josef-Platz Stand 59-61, 8010 Graz, DI-FR 7.30 bis 13.30, Sa bis 13 Uhr, SO und MO geschlossen. 
 
© Foto: haubentaucher.at 2014